Starterkit ›Querschnittlähmung‹

WERDEN SIE EXPERTE/EXPERTIN IN EIGENER SACHE

Mit dem DRS-Projekt ›richtig mobil‹ bekommen Entlasspatient*innen mit einer Querschnittlähmung ein großes Info-Paket mit an die Hand, das versucht, Antworten auf die Fragen zu geben, die sich im ›neuen‹ Leben nach einem Klinikaufenthalt stellen. 

Querschnittgelähmt – von einer Stunde zur anderen.

Eine neue unbekannte Situation für den Betroffenen wie auch für das private, ja hin bis zum beruflichen Umfeld. Ängste, Unsicherheiten, aber auch viele Fragen stehen im Vordergrund einer so einschneidenden Diagnose wie Querschnittlähmung.

Mit der Broschüre ›Starterkit Querschnittlähmung‹ wollen der Deutsche Rollstuhl-Sportverband und seine Kooperationspartner Ihnen eine Hilfestellung bieten. Im Abschnitt ›Rad und Tat‹ finden Sie neben wertvollen Informationen von Fachpersonen auch Betroffene, die zu Wort kommen und nicht zuletzt Informationen zu vielen Alltagsthemen. Die zahlreichen Möglichkeiten, Sport mit dem Rollstuhl auszuüben, finden Sie im Abschnitt ›Fit im Rolli‹. Hinweise zu weiterführenden Informationen, Fachpersonen oder Verbänden und Organisationen runden das Infopaket ab. Die Broschüre steht in Kürze als PDF zum Download bereit

Sie als Betroffene*r können und müssen selber aktiv werden, d.h. Verantwortung für Ihre Gesundheit übernehmen. Dies setzt voraus, das Sie informiert sind und zum Experten bzw. Expertin in eigener Sache werden. Denn eines ist klar: Wer Querschnittgelähmt ist, muss enorm große Sorgfalt und eine besondere Disziplin im Umgang mit seinem Körper entwickeln. Die Querschnittlähmung entspricht einem Dauerauftrag, weil jede Vernachlässigung gleich und unmissverständlich ›bestraft‹ wird. Und die Strafe ›zahlen‹ Sie selbst – in jeder Hinsicht.

Wenn Sie dieses Informationspaket ›aus­packen‹, haben Sie schon einen ersten Schritt gemacht auf dem Weg zu mehr Eigenverantwortung, Selbstständigkeit und Wohlergehen. Sport und Bewegung können einen wichtigen Beitrag zu einer gesunden Lebensführung leisten.

Alles Weitere liegt jetzt in Ihrer Hand! Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!

 

Frau im Rollstuhl mit Handy in der Hand in einer Einkaufsstraße
richtig mobil – Starterkit Querschnittlähmung

Den Alltag erleichtern und Barrieren abbauen

Nach Abschluss der Erstbehandlung im Querschnittgelähmten-Zentrum steht der Sprung in das reale Leben außerhalb des Zentrums bevor. Auf einmal ist alles anders, man muss sich neu positionieren. Die Behinderung sitzt tief und einige Barrieren bauen sich im Alltag hoch vor einem auf. Trotzdem können Sie es schaffen, ein lebenswertes Dasein auf unserem Planeten zu führen. Wie so viele, die es vor Ihnen auch geschafft haben.

Wichtig ist der eigene Wille, aber auch die Unterstützung von Familie, Freunden und Kollegen. Unterstützen möchten wir Sie auch, indem wir Ihnen Hilfe zur Selbsthilfe bieten, die die Selbstständigkeit und somit auch das Selbstbewusstsein steigert. Mit dem Projekt ›richtig mobil‹ und dem dazugehörigen Starterkit-Rucksack, geben wir Ihnen Informationen, Empfehlungen und Adressen, die helfen, den Alltag zu erleichtern und einige Barrieren abzubauen. Die zweigeteilte Broschüre zum Projekt behandelt einerseits das Thema Querschnittlähmung und bietet anderseits viel Basiswissen und Angebote zum Thema Fit im Rolli.

Entlasspatient:innen erhalten den Starterkit-Rucksack auf Wunsch kostenlos überreicht. Für alle anderen Interessierten bieten wir den Rucksack zum Selbstkostenpreis an.

 

Unsere Projektpartner

Das Projekt wird ermöglicht durch Kooperationspartner und deren Unterstützung. Herzlichen Dank dafür.

Arzt mit Röntgenbild
richtig mobil – Rad und Tat

Querschnitt­lähmung – was ist das?

Der Mensch ist ein Wirbeltier und hat somit eine Wirbelsäule. Sie besteht aus einzelnen Wirbeln, die über Bandscheiben und ein Bandsystem elastisch miteinander verbunden sind. Sie ist Schutz für das innenliegende Rückenmark, das als Leitungsorgan Signale vom Großhirn in die Peripherie leitet und umgekehrt.

Eine Querschnittlähmung ist die Folge einer erkrankungs- oder verletzungsbedingten Schädigung des Rückenmarkes und führt in Abhängigkeit von Läsionshöhe und Lähmungsausmaß zu charakteristischen Funktionseinbußen. Zur Erstbehandlung gehört jeder Querschnittgelähmte in ein Spezialzentrum, das sich in der Behandlung der typischen Verletzungs- oder Erkrankungsfolgen auskennt. Nur eine spezialisierte Behandlung im Team der Gesundheitsfachberufe gibt die Garantie auf ein möglichst gutes Behandlungsergebnis.

Über Ursachen, Folgen, die umfassende Behandlung und die lebenslange Nachsorge informiert die Starter-Kit-Broschüre ebenso wie über die Herausforderung die Querschnittlähmung anzunehmen. Weitere Themen:

Rollstuhlfahrer*innen trainieren ihre Fertigkeiten auf einem Rollstuhlparcours
richtig mobil – Fit im Rolli

Mit sportlicher Aktivität die eigene Mobilität fördern

Fit – aktiv – sportiv: Wer als Rollifahrer fit ist, hat mehr vom Leben. Der Weg dorthin verlangt nicht nur Willen und Training, sondern auch Wissen über den optimalen ›fahrbaren Beinersatz‹. Alles zusammen bringt einem Sicherheit und Selbstbewusstsein. Mittlerweile ist diese Erkenntnis gereift und längst bewiesen. Doch das war nicht immer so.

Bis Mitte der 1950er-Jahre überlebten in Deutschland auf Grund der Sekundärfolgen keine 10 % der Querschnittgelähmten das erste Jahr nach der Schädigung. In England war man dank der umfassenden Behandlungsmethoden von Sir Ludwig Guttmann schon wesentlich weiter. Neben gezielten Verfahren zur Vermeidung der Sekundärschäden spielte die funktionelle und psychische Mobilisierung der Schwerbehinderten eine große Rolle. Der Sport übernahm hier die integrale Funktion für alle therapeutischen Maßnahmen. Mit der Einführung dieser Behandlungsmethoden in Deutschland setzte auch die Entwicklung des Rollstuhlsports ein. 1977 wurde der Deutsche Rollstuhl-­Sportverband (DRS) gegründet.

Fit im Rollstuhl – fit fürs Leben

Fit im Rolli wird man durch Körpereinsatz, einen optimal angepassten Rollstuhl und das Mobilitätstraining mit dem Rollstuhl. Das Üben fördert ein sicheres und selbstbewusstes Bewegen im Alltag. Hat man das erreicht und eine dem eigenen Körper entsprechende Kondition, lässt sich das eigene Leben viel aktiver gestalten. Auch im Job oder in der Freizeit ist man dadurch einfach näher dran – an anderen Rollifahrern und an Nichtbehinderten. Auch ist damit eine gute Basis geschaffen, um Rollstuhlsport auszuüben. Sport vermittelt die eigene Leistungsfähigkeit und neue Lebensfreude. Sport in der Gemeinschaft macht Spaß und durch den integrativen Charakter vieler Sportangebote wird auch der Kontakt zu Nichtbehinderten gefördert.

 

 

Wie fit bin ich überhaupt?

Mit den unterschiedlichen Mobilitätsbögen in der Broschüre können Sie einen FitnessCheck machen in Sachen Rollstuhlbeherrschung. Versuchen Sie Ihre Fähigkeiten kritisch einzuschätzen. Wie es funktioniert lesen Sie hier.

Möchten Sie Ihre Rollstuhskills verbessern oder sich anderweitig sportlich betätigen, laden wir Sie zur Teilnahme an einem Rollstuhl- und Mobilitätstrainingskurs ein oder gleich zum Reinschnuppern in eine der vielen Rollstuhlsportangebote des DRS. Die Broschüre stellt die 30 Sportarten des DRS ausführlich vor und zeigt bespielhafte Übungen im und mit dem Rollstuhl. Weitere Informationen finden Sie auf www.rollstuhlsport.de.

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